Werk

Noten
suchen und finden

RÜEGG Mathias

A Cooler Exercise für Klarinette, Vibraphon und Klavier

Erscheinungsdatum
2011
Besetzung
Klaviertrio
Bestell-Nr.
35 354
ISMN
979-0-012-19975-5

Keine Medien vorhanden

Webshop

Zum Webshop

Beschreibung

Das Stück hieß zuerst A cool Exercise für Vibraphon und Klarinette, was es dann aber nicht war, da sich der Komponist etwas vertan hatte. Soll vorkommen, selbst in unseren Kreisen. Also habe ich nochmals von vorne angefangen, um daraus ein Triostück zu machen, und siehe da: Es wurde Licht! Manchmal sind die einfachen Dinge eben doch besser als die weit hergeholten, auch wenn ich mit dieser Meinung im sogenannten „Avantgarde-Business“ ziemlich alleine dastehe; deswegen werden alle meine Stücke von Musikern und nicht von Intendanten in Auftrag gegeben. Vielleicht sollte ich einfach mehr politische Statements in meine Stücke einfließen lassen? Zum Beispiel so:? Vor allem bestens vernetzte und vielreisende Musiker sollten gegen die Globalisierung und für die Wiedereinführung von Bezirkszöllen sein. Weiters müsste das kapitalistische Urheberrecht, das an die Urheber Geld ohne Leistung ausschüttet und der Allgemeinheit den Gratiszugang zur Musik verwehrt, unser Feind sein. Und warum sind alle andern so schlecht und nur wir so gut? Denken wir mehr in diese Richtung, es gibt großen Nachholbedarf. Und formulieren Sie bitte hier ihre eigenen gesellschaftskritischen Thesen und lassen Sie sie mir doch per Mail zukommen: office@vao.at. Ich leite sie dann weiter. A) Ich bin dagegen, dass______________________________________ B) Ich bin dagegen, dass______________________________________ C) Ich bin dagegen, dass______________________________________ Und wenn Ihnen nichts einfällt, dann fragen Sie einfach Ihre Kinder, die Ihnen wahrscheinlich antworten werden: Ich bin dagegen, dass mein(e) Papa/Mama dauernd übt, statt mit mir zu spielen. Ah, und apropos spielen: Empfinden Sie dieses Stück einfach als Genuss, und spielen Sie es jedes Mal noch cooler. Entdecken Sie die kleinen Schönheiten wie die letzten drei Takte, die ich extra aus Memphis eingeflogen habe, oder mögen Sie vielleicht doch lieber die kleinen Fallen? Vergessen Sie einfach alles, was Ihnen auf der Hochschule in Bezug auf Interpretation beigebracht worden ist. Hauptsache: schön denken, schön sprechen, schön spielen! Hörproben Allgemeine Spielanleitungen: Nachdem ich versuche, „klassische“ Musik aus der Perspektive eines Jazzmusikers zu schreiben, sollte Folgendes berücksichtigt werden: Alle rhythmischen Stellen beziehen sich auf den Grundbeat und müssen entsprechend rhythmisch, also ohne irgendwelche „Verzögerungen“ etc. gespielt werden. Die Phrasierung ist im Großen und Ganzen immer die gleiche: Die Bögen markieren die Längen (bzw. die melodischen Abschnitte) der Phrasen und oft auch ihre Akzente, sind aber hier, im Gegensatz zur klassischen Notation  k e i n e  Legatoangaben. Das klassische Staccato kommt eigentlich fast nie vor, es handelt sich also um eine Art Attacca, d. h. die Bläser stoßen die Noten einzeln an, und die Streicher spielen „Alla Corda“ bzw. „Détaché“ und phrasieren jede einzelne Note. Im Jazz würde man die Phrasierung als nicht triolisierte Legatoachtel bezeichnen. Bei den Rubatostellen wird dann normal legato gespielt. PS: Komponisten (wie ich) liefern Vorschläge und legen keinen großen Wert auf Werktreuefetischismus. Wichtig ist das Erkennen der musikalischen Strukturen. Daraus ergibt sich zwangsläufig die „richtige“ Interpretation, vor allem, was die Rhythmik betrifft. mathias rüegg, Wien, Januar 2011

Rezension

Swiss-born pianist and composer Mathias Rüegg (b. 1952) has developed a musical language on the border between jazz and classical. Founder and director of the Vienna Art Orchestra from 1977 to 2010, Rüegg has a large following around the world and has written a myriad of compositions. His a cooler exercise is a new favorite work of mine. Some of the piano textures will recall the classicism of Beethoven, but the pitches almost immediately bring you into the world of jazz with rich harmonies. All three instruments are written for idiomatically producing gorgeous sonorities in this approximately four-minute work. (Gregory Barrett, THE CLARINET – Dec. 2013)