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PLANYAVSKY Peter

Capriccio Cha-Cha-Cha für Orgelpositiv

Erscheinungsdatum
2007
Besetzung
Orgel solo
Dauer
5'
Bestell-Nr.
02 456

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Beschreibung

Capriccio cha-cha-cha für Orgelpositiv folgt ein wenig der alten Idee der Themenvariation, wie sie Froberger und andere in ihren Capriccios, Canzonen und Ricercaren verwirklicht haben.   Die Wechsel in den Registrierungen können vom Spieler selbst bewältigt werden; zumindest sollte das von der Komposition her problemlos möglich sein. Im zweiten Drittel des Stückes (Takt 88) gibt es fakultativ eine „Action-Zone“. An der bezeichneten Stelle fixiert der Spieler drei Töne mit Bleigewichten, steht dann auf und streckt sich oder schnäuzt sich oder niest, zieht die Jacke aus oder an, richtet die Krawatte, putzt die Brille oder dergleichen. Die „Action“ wird nur wirken, wenn der Spieler alles selbst macht. Diese „Action“ soll kurz und keineswegs in sich selbst klamaukhaft sein; etwas in der vorgeschlagenen Art knapp und ernsthaft zu tun, genügt völlig. Diese „Action“ sollte nicht stattfinden, wenn der Spieler nicht sichtbar ist. In diesem Fall spielt man nur die mit „ohne Action“ bezeichneten Takte. Umgekehrt entfallen im anderen Fall die Takte „ohne Action“. (Peter Planyavsky)

Rezension

"Der Wiener Kirchenmusiker ist immer für ernst gemeinte Musik, die sich ganz anders gebiert, gut. Das geht auch aus seiner Eingangsbemerkung hervor, die im zweiten Drittel des Stückes eingearbeitete 'Action-Zone' (Aufstehen, Strecken, Jacke wechseln, Kratwatte richten o.ä.) möge 'kurz, knapp und ernsthaft' sein. Das schlichte wie flinke Manualiter-Stückchen hat aber nicht nur hierin seinen Reiz, die Verarbeitung des motivischen Materials ist gekonnt, die Spielanforderungen dankbar. Das Capriccio ist ein Stück mit Witz, aber nicht witzig." (Rainer Goede, www.kirchmusik.de, Nov. 2010)   "Auch in diesem Werk zeigt er sich als Meister des musikalischen Humors. Wohl wissend, dass bereits der Titel des Stücks musikalische Erwartungen evoziert, führt er Spieler und Hörer augenzwinkernd durch die Möglichkeiten des Drei-mal-Drei-Ton-Motivs, das sich aus der Überschrift ergibt. Die Anleihen an historische Vorbilder der Themenvariationen sind deutlich, aber nicht im einengenden Sinn prägend für die Gestalt des Stücks. In den verschiedenen Abschnitten geht es trotz häufig polyphoner Anlagen weniger um die kontrapunktische Ausleuchtung des Themas als um die spannungsreiche Darstellung der Intervalle sowohl in melodischer als auch in akkordischer Hinsicht. Neben weichen terzbetonten Teilen stehen herbe Quartabschnitte und immer wieder auch solche mit scharfen Sekundballungen. Eine kurze Reprise führt folgerichtig hin zur Schlusspointe. Diese feinsinnig und elegant ins Spiel gebrachten Changierungen des Timbres machen das Capriccio zu einem spielens- und hörenswerten Paradebeispiel anspruchsvollen musikalischen Witzes abseits des häufig dargebotenen Klamauks."  Joachim Schreiber, ARS ORGANI Sept. 2010   Bei Doblinger erschien dieses Capriccio für Orgelpositiv von Peter Planyavsky. Das Werk folgt gewissermaßen der alten Idee von Thema und Variationen, sowie sie in den Capriccios, Canzonen und Ricercari von Froberger u. a. vorkommen, aber mit einem festen Augenzwinkern. Denn wie schon öfter bei Planyavsky – man denke an seine Toccata alla Rumba – ist auch hier ein Anflug von Humor zu finden. So soll der Organist in einem bestimmten Moment übergehen zu „Aktion“ (wie zum Beispiel Niesen, Schnäuzen, Jacke ausziehen…), und sei es nur, wenn er oder sie deutlich sichtbar ist. (PIANOWERELD  4/2009)