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BERAUER Johannes

Des Kaisers neue Kleider für Flöte solo (nach einem Thema von Joseph Haydn)

Erscheinungsdatum
2008
Besetzung
Flöte solo
Dauer
8'
Bestell-Nr.
35 034

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Beschreibung

… gedanken zum werk …   warum komponiert haydn dem kaiser eine hymne? vielleicht ist es als idealisierung der positiven prinzipien eines herrschers zu verstehen: stärke, kraft, präsenz, verantwortung, selbstbewusstheit, großzügigkeit, weitblick, … und „macht für…“. leider wird „macht für…“ meist als „macht über …“ missbraucht. die folge von machtmissbrauch sind unterdrückung, verfolgung, folter, tod, … haydns kaiserlied hat in seiner geschichte beides erlebt: idealismus und fanatismus. über weite teile versteht sich die komposition als ein lament (aus der umkehrung des kaiserlieds entwickelt - d.h. die umkehrung des prinzips macht), im gedenken an die vielen menschen, die durch missbrauch von macht leiden und sterben müssen. doch auch die grundform des liedes blitzt immer wieder durch und lässt hoffen, dass die menschen eines tages das prinzip des kaisers in sich selbst verwirklichen und nicht mehr auf andere personen projizieren. bewusstheit, annehmen des eigenen wesens, der mut und die kraft, es im leben umzusetzen, sowie die verantwortung und umsicht, dies zum besten aller zu tun, wären das ergebnis dieser utopie. daher der titel „des kaisers neue kleider“. der „kaiser“, d.h. das prinzip macht, braucht ein neues gewand. das werk entstand auf anregung von helmut trawöger und ist ihm gewidmet. die uraufführung gab er am 31. 8. 2008 in bad schallerbach. (johannes berauer)

Inhalt

 Wie in Andersens Märchen scheinen Mächtige immer skrupelloser der Öffentlichkeit ihre Machenschaften als den letzten Schrei zu verkaufen. Die Komposition, aus der Umkehrung von Haydns Kaiserlied entwickelt, ist ein Lamento, im Gedenken an die vielen Menschen, die durch Missbrauch von Macht leiden.

Rezension

This work is based on Haydn’s Emperor’s Hymn, composed as a reflection on the concept of power. Haydn’s music is quoted occasionally through the piece, and is surrounded by Berauer’s contemporary compositional style. He uses a plethora of techniques, such as tongue rams, key clicks, air sounds, whistle tones and over blowing to give effective alterations of colour and percussive attacks. There is a sense of freedom and rubato in the writing, and the piece is notated without bar lines. This is a challenging work which puts Haydn’s work into an interesting context and could make a fascinating recital addition. (Carla Rees, FLUTE MAGAZINE, Sept. 2011)