Werk

Noten
suchen und finden

RESCH Gerald

Ein Garten. Pfade, die sich verzweigen

Untertitel

für Viola und 7 Instrumente

Erscheinungsdatum
2000
Besetzung
Viola und andere Begleitinstrumente
Dauer
13'
Bestell-Nr.
Aufführungsmaterial leihweise

Keine Medien vorhanden

Beschreibung

Das ziellose Flanieren ist eine der schönsten Leidenschaften: Loszugehen ohne zu wissen, wohin man gelangen wird, ist aber gleichzeitig auch eine permanente Herausforderung, da sich die Richtung jederzeit ändern kann. Die Möglichkeit des Sich-Verlaufens gehört ebenso sehr zum Flanieren wie die Möglichkeit, unverhofft an Stellen zu stoßen, die man bereits kennt oder kennen müsste, aber wieder vergessen hat oder gar nicht kennen kann, aber zu kennen glaubt. Innerhalb eines abgegrenzten Gartens zu flanieren und sich intuitiv für den einen oder anderen Weg zu entscheiden, wird dazu führen, dass man immer wieder an den Zaun des Gartens, seine Abgrenzung zur Außenwelt, stoßen wird. Innerhalb der Umzäunung aber ist man in gewisser Weise sicher, die einzelnen Stationen eines Gartens (der Teich, die große Eiche, der Verlauf des Baches) sind durch künstlich angelegte Pfade verbunden. Für gewöhnlich ist es in Gärten untersagt, diese Wege zu verlassen, wie wenn wenige Schritte abseits die Wildnis beginnen würde. In meinem Stück habe ich versucht, mich vom ziellosen Umherschweifen in einem Garten anregen zu lassen, um eine Musik zu schreiben, die immer weitergeht (auch wenn sie mehrmals an den Zaun stößt). Jede der Stationen in meinem Stück wird einige Male passiert, allerdings jedesmal wie von einer anderen Seite her kommend. Drei Vorstellungen haben die Komposition des Stückes besonders geprägt: die vielfältigen Verzweigungen der Wege, die genützten und ungenützten Möglichkeiten, die Richtung zu wechseln, sowie die Idee einer stilisierten Natur, wie sie sich in einem planvoll angelegten Garten verwirklicht. (Gerald Resch)

Rezension

"Eine Ausnahme war zu Beginn Gerald Reschs 'Ein Garten', ein Stück, das am Anfang länger braucht, um klarzumachen, worum es geht, das aber dann an Spannung und Gehalt gewinnt" (Wruss, OÖ.Nachrichten 7.11.11 / Konzert im Linzer Brucknerhaus mit dem Ensemble Phace unter Simeon Pironkoff)