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AMANN Michael

Light Thickens für Ensemble

Dauer
7'
Bestell-Nr.
06 816-PA
ISMN
979-0-012-19611-2

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Beschreibung

Light Thickens; and the crow   Makes wing to th’crooky wood; Good things of Day begin to droop and drowse, While Night’s black agents to their preys do rouse.   (Das Licht verfinstert sich, und die Krähe schwingt sich zum Krähenwald; Die guten Geschöpfe des Tages beginnen niederzusinken und zu dösen, während sich die schwarzen Täter der Nacht zu ihrer Beute erheben.)   William Shakespeare, Macbeth, III. Akt, 2. Szene, 57–60     Light Thickens für Ensemble ist aus dem gleichnamigen Stück für Bratsche solo entstanden. Es gliedert sich in vier Teile: T. 1 – 32 ( Viertel ca. 60 [Tempo I]), T. 33 – 73 (etwas langsamer [Tempo II]), T. 74 – 108 (Tempo I) und T. 109 – 148 (Tempo II). Der dritte Teil ist eine Variante des ersten, der vierte eine Variante des zweiten Teiles. Light Thickens ist ein Instrumentalstück über die Dämmerung. Bei zunehmender Verfinsterung der Lichtverhältnisse nimmt die Wahrnehmung von Farb – und Helligkeitskontrasten ab: Analog dazu beginnt diese Musik mit ausgeprägten Lautstärkekontrasten (pp in V und Vla, mp im Vc und in den Bläsern eine durch crescendi und decrescendi reichhaltige Palette zwischen mp und f), diese Kontraste werden sukzessive abgebaut und sind am Schluss des Stückes auf ein p/pp eingeebnet. Die Vorstellung von Helligkeit entspricht in der Musik dem hohen Register, die Vorstellung von Dunkelheit der tiefen Region: So wandert auch dieses Stück von der hohen in die tiefen Lagen der jeweiligen Instrumente. Der langsamere Puls des zweiten und vierten Teiles ist eine musikalische Umsetzung des in der Dunkelheit „trägeren“ und schwerfälligeren Sehvermögens. Dem entspricht auch die Zunahme der Fermaten und Generalpausen: Im ersten Teil und im dritten Teil gibt es keine Fermaten und Generalpausen, im zweiten Teil je vier, im letzten Teil sind es sechs durch Fermaten verlängerte Generalpausen. Eine weitere musikalische Analogie zur fortschreitenden Dämmerung stellt die Zunahme der geräuschhaften Klänge dar: Multiphonics, tonloses Blasen, subtones in den Blasinstrumenten; extrem hohe, geräuschhafte flageolets und obertonreiches sul ponticello-Spiel in den Streichern. Michael Amann

Rezension

"(...) In reduzierter aber gleichzeitig sehr subtiler Art und Weise gelingt es Michael Amann, Lichtimpulse in Musik umzusetzen. (...) Die Vorstellung von Helligkeit entspricht in der Musik dem hohen Register, die Vorstellung von Dunkelheit der tiefen Region: So wandert auch dieses Stück von der hohen in die tiefen Lagen der jeweiligen Instrumente." (Christof Promberger in den ÖKB-Nachrichten Jan/Feb. 09)