Werk

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STERK Norbert

Notturno estinguendo 'Ae fareweel, alas!'

Untertitel

für Viola, Klavier und Ensemble (2012/13)

Erscheinungsdatum
203
Bestell-Nr.
in Vorbereitung

Keine Medien vorhanden

Beschreibung

Ae fareweel, and then for ever! (aus: “Ae Fond Kiss” von Robert Burns, Schottisches Lied, v. Haydn bearbeitet) Szenen des Abschieds und der Geburt/ des Sonnenaufgangs waren Inspirationsquellen zu dieser Haydn-Hommage… Vor allem bezog ich mich auf Euridices Abschiedsmusik (Cavatina, Largo) aus Joseph Haydns letzter, angeblich unvollendeter Oper L’ anima del filosofo, einer auskomponierten Musik des Verlöschens. Das Notturno  empfinde ich als eine Art Spiegel, als mehrfach gebrochene, verschleierte Reflexion der Cavatina. Es ist, als ob Haydns Musik sich selbst in einem uralten Spiegel betrachtete. Dessen Reflexion Notturno estinguendo „Ae fareweel, alas! - wirkt wie eine Neuschöpfung. Gesten, Klänge des Originalstückes blitzen immer wieder auf, gleichsam aus der „Erinnerung“ mehr oder weniger vage rekonstruiert. Eine Skizze für ein Streichquartett in d wird leise angedeutet (wahrscheinlich zum unvollendet gebliebenen Streichquartett „op.103“): Haydn litt vermutlich sehr am Verlust seiner Kräfte. „...ich habe an dem Klavier zuweilen noch gute Ideen, aber ich möchte weinen, weil ich nicht imstande bin, sie nur zu wiederholen oder aufzuschreiben...“ (J. Haydn nach Griesinger). Auf seiner letzten Visitenkarte stand „Hin ist alle meine Kraft, / Alt und schwach bin ich“. Im letzten Drittel erfährt Haydns Musik eine Klärung. Der Sonnenaufgang aus den Jahreszeiten, dessen aufsteigende Chromatik von Beginn der Hommage an strukturbildend wirkt, ist deutlicher wahrnehmbar, ebenso „Scherben“ aus einem der Sonnenquartette (Capriccio, op. 20/2). Wie zu Beginn ist zuletzt die Cavatina zu hören, jetzt nahezu unverfälscht. Die solistischen Instrumente, Viola und Klavier, sind nicht konzertierend eingesetzt. Sie bilden sozusagen den inneren Kern als eine Art Wegweiser… Notturno estinguendo entstand im Auftrag des Ensemble Reconsil und ist Julia Purgina und Kaori Nishii gewidmet, den Interpreten der Uraufführung.