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BEER Joseph

Polnische Hochzeit

Untertitel

Operette in drei Akten und einem Vorspiel

Erscheinungsdatum
1937
Bestell-Nr.
Aufführungsmaterial leihweisen; 09 064 KlA
ISMN
979-0-012-41168-0

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Beschreibung

Die Polnische Hochzeit ist eine fröhliche, unterhaltsame Volkserzählung mit romantischen Tönen ohne Sentimentalität. Die einen Hauptdarsteller bestehen aus einer klugen Dienerin und einer komischen Rolle, während das Liebespaar die großen hinreißenden Arien singen darf. Gewürzt mit Theatercoups und Balletten, ist dieses handlungsreiche Stück ein Fest für Augen und Ohren. Die Polnische Hochzeit wurde innerhalb weniger Wochen vom damals 25jährigen Joseph Beer komponiert; Zunächst vom Wiener Operetten Verlag herausgegeben, erlebte das Werk am 3. April 1937 am Zürcher Opernhaus seine Uraufführung. Innerhalb der nächsten elf Monate wurde das Werk international auf rund 40 Bühnen in acht Sprachen aufgeführt, gelegentlich wie z.B. in Finnland unter dem Alternativtitel Masurkka. 1938 setzte Maurice Lehmann, damaliger Direktor des Théâtre du Châtelet, eine französische Premiere mit Jan Kiepura and Marta Eggerth aufs Programm. Zeitgleich war eine Produktion in Wien mit Richard Tauber geplant. Im März 1938 wurde der Name Beers infolge des „Anschlusses” von den Theaterprogrammen gestrichen. Der Komponist musste aus Wien fliehen, alle Aufführungspläne wurden abrupt zunichte gemacht. Trotz Joseph Beers Verweigerung jeglicher Unterstützung wurde das Werk in Skandinavien mit großem Erfolg von 1939 bis 2000 aufgeführt. 2008 entdeckt Christoph Mirambeau Einzeltitel aus der Operette für sein Konzert im Théâtre du Châtelet und leitet somit den Beginn der Wiederentdeckung ein. 2011 legt Musikverlag Doblinger das Werk neu auf mit computergesetzter Partitur und Orchesterstimmen, fehlende Partitur- und Stimmenseiten wurden von Robert Lillinger rekonstruiert, der bei der ersten österreichischen Wiederaufführung unter Charles Prince mitwirkte.

Inhalt

Besetzung - Hauptrollen Baron Mietek Oginsky, verschuldeter Gutsbesitzer Bass Jadja, Tochter des Barons Sopran Graf Staschek Zagorsky, reicher Gutsbesitzer (aka „Polnisher Blaubart”) Bariton Graf Boleslav Zagorsky, Neffe des Grafen Tenor Suza, Gutsverwalterin des Barons (aka „Wildkatze“) Mezzosopran Casimir von Kawietzky, Neffe des Barons Bariton INHALT Die Handlung spielt während des Polnischen Aufstandes gegen die russische Besetzung im frühen 19. Jahrhundert.   Prolog – An der Österreichisch-Russische Grenze Der junge polnische Freiheitskämpfer Graf Boleslav passiert als Diener verkleidet die Grenze. Nach vielen Jahren kehrt er in seine Heimat zurück, um seine Kindheitsliebe Jadja zu heiraten und um die von seinem Onkel verwalteten Güter seines Vaters zu übernehmen.   Akt I – Auf dem Schloss des Grafen Zagorsky Graf Staschek Zagorsky, Boleslavs Onkel, ist ein gerissener, aber gleichzeitig feiger Mann halb Falstaff, halb Blaubart. Er war bereits fünfmal verheiratet und ließ sich jedes Mal wegen einer jüngeren Frau scheiden. Bei Boleslavs Rückkehr plant er gerade die Hochzeit mit Jadja. Boleslav, bei seiner Ankunft auf dem Schloss noch immer in Verkleidung, gibt sich Jadja zu erkennen und erfährt von der geplanten Hochzeit, als er unerkannt seinem Onkel das Mahl serviert.   Finale I Boleslav gibt sich seinem Onkel zu erkennen und fordert sein Erbe, Jadja weist Stascheks Antrag zurück. Der Onkel droht, Boleslav an die Russische Polizei zu verraten, was eine Überführung nach Sibirien bedeuten würde. Nun sieht sich Jadja gezwungen, den Heiratsantrag anzunehmen.   Akt II – Auf dem Schloss des Baron Oginsky – Empfangshalle Die Hochzeitsvorbereitungen sind im Gange, Baron Oginskys Schloss füllt sich mit Gästen, der Priester ist bereits auf dem Weg. Doch Graf Staschek hat die Rechnung ohne der Gutsverwalterin des Barons gemacht. Suza, eine kluge dynamische junge Frau mit Spitznamen Wildkatze, ist Jadjas beste Freundin, dem alten Schwerenöter bringt sie Verachtung entgegen. Deshalb plant sie die Flucht der Liebenden: Noch vor der Hochzeitszeremonie soll ein Kutscher das junge Paar in Sicherheit bringen, ein Leuchtsignal soll das Aufgehen des Plans künden. Graf Staschek, der der Hochzeit mit großer Erwartung entgegensieht, feiert den Anlass mit einem großen Trinkgelage. Da entdeckt Suza das Leuchtfeuer, triumphierend berichtet sie Staschek, dass seine junge Braut mit ihrem Geliebten jenseits der Grenze in Sicherheit ist. Staschek zeigt sich wenig berührt, er hat den Verrat bereits geahnt und seinerseits eine Kutsche losgeschickt, um das Paar zu verfolgen. Jadjas Rückkehr wird jeden Moment erwartet, Suzas Plan scheint zum Scheitern verurteilt…   Finale II Die Hochzeit beginnt mit fröhlichen polnischen Tänzen. Die Braut wird ins Nebenzimmer geleitet, um das Hochzeitskleid anzulegen. Während das Ballett eine schwungvolle Mazurka tanzt, betritt die Braut die Kapelle, ihr Gesicht von einem dichten Schleier verhüllt. Boleslav, der unglückliche Liebhaber, wird auf der Flucht gefangen und aufs Schloss gebracht. Die Hochzeit hat bereits stattgefunden, soeben verlässt die Menge die Kapelle, angeführt von Graf Staschek und seiner Braut. Als er ihr den Brautkuss geben will und ihren Schleier lüftet, ist er sprachlos: Anstelle von Jadja hat er Suza geheiratet!   Akt III – In den Gemächern von Graf Staschek In der Hochzeitsnacht hat Suza ihren alternden Ehemann misshandelt, auf Knien bittet Staschek um die Aufhebung der Ehe und ist mit all ihren Bedingungen einverstanden. Die Liebenden sind wieder vereint, Boleslav erhält sein rechtmäßiges Erbe, Suza heiratet ihren Geliebten Casimir. Der alte Staschek beschließt, fortan auf Frauen zu verzichten und sein Leben dem Wein zu widmen. Die Operette endet mit einer großen polnischen Doppelhochzeit, mit lebhaftem Tanzen und überschäumender Freude.

Rezension

Aus den Kritiken der Uraufführung am Opernhaus Zürich, 1937: Zürcher Tagesanzeiger (5. April 1937) Mit der glanzvollen Uraufführung, die unser Stadttheater Joseph Beers „Polnischer Hochzeit“ angedeihen ließ, ist der Beweis für eine wertvolle Bereicherung der Operette erbracht worden. In seinem Opus lässt Beer als wesentlichstes Kennzeichen musikalisch jugendfrischen Elan, vitale Melodik, unverbrauchtes Temperament walten. Es ist eine Musik, die nicht nur schmeichelt, sondern ins Blut geht, die durch vielfältige Abwechslung der Einfälle, durch die gegenständliche Illustrierung von Situation und – was besonders wichtig ist – durch ihre ausgezeichnete Tanzrhythmik den Hörer beglückt. Das Publikum zeichnete die Aufführung vielfach bei offener Szene mit begeistertem Applaus aus.   Neue Zürcher Zeitung (5.Apritl 1937) Ein durchschlagender Erfolg, ein wirklich amüsantes Stück, das von der Operettenmusik Eigenstes und Bestes verlang: Liebeslyrik, Tänze und federnder Humor. Diese Aufgabe hat Joseph Beer mit spontaner Musizierfreude gelöst. Seine Partitur hat einen frischen, schwungvollen Zug, der den sehnsüchtigen Liedern ihren Schmelz, den Tänzern ihr zündendes Feuer und den lustigen Singnummern und Szenen einen pikanten, geschmeidigen Elan gibt. Das ausverkaufte Haus bedankte sich mit lang anhaltendem festlichen Beifall.   Neues Wiener Journal (5. April 1937) Die glanzvolle Aufführung von „Polnische Hochzeit“ vermittelte den Eindruck, dass eine große Operette von bleibendem Wert geschaffen wurde. Das Werk ist durchwegs heiter und unsentimental, aber dennoch stark dramatisch, enthält ganz große Finali und ein volkstümliches Ballett.   Neues Wiener Tagblatt (5. April 1937) Die Operette „Polnische Hochzeit“ fand ungewöhnlichen Beifall. Die Handlung konzentriert sich auf Heiterkeit. Joseph Beer schrieb eine großangelegte Musik, die zum Teil schon an die komische Oper grenzt. Auffallend die erfindungsreiche, soignierte Instrumentation.   Das Echo (5. April 1937) Ganz großer Sensationserfolg. Operette großen Formats, zündende Melodien, prachtvolles Orchester. Bleibender Wert, zahllose Dacapos.   Reichenberger Tagesbote (4. Oktober 1937) Ein sehr unterhaltsames Stück, das alles besitzt, um ein Kassaerfolg zu werden. Eine Operette, di so viel natürlichen Humor und Witz enthält, dass die Lacher auf ihre Rechnung kommen. Die Musik des Joseph Beer klingt und zündet, sie gibt der Handlung eine Beschwingtheit, die Darsteller und Zuschauer mitreißt.   Reichenberger Zeitung (4. Oktober 1937) Grünwald und Löhner haben die Handlung mit so köstlichem Humor gewürzt, dass im Herzen des Zuhörers nicht die geringste Langeweile aufkommt. Die Partitur Beers enthüllt eine Menge herrlicher Klangwirkungen. Das Publikum verließ höchst befriedigt das Haus.   Bohemia, Prag (5. Oktober 1937) Die neue Operette erfüllt zweifellos den dringenden Wunsch aller Stadttheater nach einem textlich und musikalisch wirksam gearbeiteten, leicht beschwingten Bühnenwerk. Stürmischer Premierenerfolg, bei der jede Nummer doppelt und mehr verlangt wurde.   Teplitz-Schönauer Anzeiger (10. November 1937) Endlich wieder einmal eine Operette – und dazu eine echte. Wie in besten Zeiten finden sich Arien und Duos, schmissige Tanzduette, ein reizendes Mandolinensextett, ein zündendes Marschlied, der Schlager von den Katzenaugen und das stimmungsvolle Weinlied in bunter Fülle ein. Einwandfrei festgestelltes Einschlagen des großen, ersten Operettensieges in dieser Saison.   Mährisch-Ostrauer Morgenzeitung (22. Dezember 1937) Die Operette war ein Bombenerfolg. Die mehr als herzliche Aufnahme lässt auf eine Reihe ausverkaufter Häuser schließen.   Leitmeritzer Zeitung (2. Februar 1938) Im Reigen der diesjährigen Neuerscheinungen auf dem Gebiete der Operette ist die „Polnische Hochzeit“ die beste, denn sie vereinigt sowohl in Musik als auch Text alle Vorzüge der guten alten Operette mit jenen der modernen Werke.   Brüxer Zeitung (2. November 1937) Mit der „Polnischen Hochzeit“ hat es geklappt! Die Operette schafft Stimmung und unterhält bis zum Ende. Der reiche Schatz an Melodien ist die große Überraschung des Abends. Die Neuheit ist besonders gut und wir hoffen auf eine Serie von Wiederholungen.   Kraków Kuryer (?) Die polnische Erstaufführung der „Polnischen Hochzeit“ in Bydgoszcz gestaltete sich zu einem ganz großen Erfolg. Man hört die Musik Beers mit wahrem Vergnügen. Die Wärme der Koloristik, die schwungvolle Melodie, die Fähigkeit, die Situationen und Charaktere der Operette zu zeichnen, verrät eine beträchtliche kompositorische Kunst des Autors.    *********** Österreichische Erstaufführung 19. Juli 2012 Wien, Wiener Operettensommer Eine späte Ehrenrettung Joseph Beers Auch Operetten haben ihre Schicksale. 1936 schrieb der damals 28-jährige Wiener Komponist Joseph Beer auf ein Libretto von Fritz Löhner-Beda und Alfred Grünwald die „Polnische Hochzeit“. Nach der erfolgreichen Uraufführung in Zürich 1937 wurde sie an 40 Bühnen in acht Sprachen nachgespielt; die für 1938 geplante Wiener Premiere wurde jedoch durch den Anschluss Österreichs verhindert. Beer musste emigrieren und belegte das Stück mit Aufführungsverbot. Erst jetzt konnte der im Park des Theresianums angesiedelte Wiener Operettensommer das Versäumte nachholen. Es hat sich gelohnt: Beers Musik formt eine Kette fesselnder melodischer Einfälle, oftmals geboren auf slawischer Melancholie und gewürzt mit polnischer Folklore. (...)  (Gerhard Kramer, WIENER ZEITUNG 21./22. Juli 2012) Ein funkelndes Juwel der Silbernen Operetten-Ära neu entdeckt (...) Die musikalisch-spritzige Komödie des erst 25jährigen Joseph Beer erlebte ihre Uraufführung am Zürcher Opernhaus 1937 und innerhalb weniger Monate wurde sie auf 40 verschiedenen Bühnen Europas in acht Sprachen aufgeführt. Ein „Shooting-Star“ der Silbernen Operetten-Ära. Nach der Okkupation Österreichs durch die faschistischen Horden des Nationalsozialismus musste der Komponist jüdischer Abstammung sein Heimatland verlassen. Weitere Aufführungen der vielbejubelten Operette wurden verboten. (...) Es ist zweifellos ein großes Verdienst des Wiener Musikverlages Doblinger, dass Beers „Polnische Hochzeit“ im Jahre 2011 mit Partitur und Orchesterstimmen neu aufgelegt wurde. Charles Prince, ein Schüler Leonard Bernsteins, Seiji Ozawas und anderer namhafter Dirigenten, hatte die musikalische Leitung der Aufführung inne. Mit viel Temperament und musikalischem Feuer führte er das Orchester durch das pfiffige, witzige Operetten-Sujet, welches stellenweise der komischen Oper nahekam, an anderen Stellen wiederum herrliche Musical-Klänge verströmte. Alles in allem: Eine vergnügliche Kaskade blitzender Melodien und schwungvoller Rhythmen, getragen von eminenter Spielfreude und einem bestens disponierten Orchester. Es wäre schön, Beers zauberhafte Operette demnächst auch als CD im Handel wieder zu entdecken. (Helmut Reichenauer, Deutsche Johann Strauss Gesellschaft - Mitteilungsblatt Heft 40, 2012 / Nr. 2) (...) Beer hatte mit Fritz Löhner-Beda und Alfred Grünwald die damals besten Librettisten, die auch dafür sorgten, dass die Polnische Hochzeit über weite Stellen wirklich witzig ist. Sie ging unter, wie so viele Werke dieser Zeit. Zu Unrecht! (...) Denn die Musik ist hoch begabt, und dass sie hier und da an Kalman erinnert, ist ja kein schlechtes Zeichen. Beer war erstklassig in der melodischen Erfindung, er schuf neben Arien auch Coupletartiges, das Komikern witzige Entfaltungsmöglichkeiten bietet, und es gab neben pittoresk-folkloristisch-„polnischen“ Volks- und Tanzszenen auch Blinzeln in die Welt der damals glitzernden Shows. (...) (Renate Wagner, Der neue Merker - online) **************** Deutsche Erstaufführung  19. April 2013  Eggenfelden, Theater an der Rott (Gastspiel Wiener Operettensommer, Regie: Patricia Nessy, Dirigent: Charles Prince) Diese Operette hat Broadway-Format "Eine Ehre für das Eggenfeldener Theater" sei das, meinte Intendant Karl M. Sibelius in Anwesenheit der Komponistentochter Susanne Beer und den Vertretern des Musikverlags Doblinger, die sich um das 1937 in Zürich uraufgeführte und "über 70 Jahre im Dornröschenschlaf" befindende Werk bemüht hatten. Die "Polnische Hochzeit" hat am Freitag im Theater an der Rott nach der österreichischen Erstaufführung im Wiener Operettensommer 2012 mit dessen Ballett und Kammerorchester Deutschlandpremiere gefeiert. Was die Gäste in drei Akten erleben, ist eine operettentypische, heitere Geschichte mit Unterhaltungsgarantie, gespickt mit vermeintlich zweideutigen Liebes-, Vertrags- und Geschäftsdialogen, eingebettet in einen geballten, geradezu überschwänglichen Stil- und Melodienreichtum und vor allem mit einer herausragenden Kratzbürste, Schweinderlverkäuferin, passionierten Tänzerin und Sängerin, die mit ungezügeltem Temperament das Bühnengeschehen bis zum explosiven Ehedrama in den "Krallen" hält. Patricia Nessy, so "nebenbei" auch Regisseurin, zeigt sich als Suza in Hochform. Ihre Tanzeinlage "Katzenauge" mit dem Ballettensemble erinnert an beste Broadwayunterhaltung à la "Kiss Me Kate" oder "My Fair Lady". Üppig dazu ist die Kulissen- und Kostümwelt; hier werden Augen und Ohren mit endlos langen Tänzerinnenbeinen, glitzernden Kostümen, rhythmischen Steppeinlagen im Scheinwerferlicht reichlich bedient. Dazwischen darf’s gern ein wenig Gershwinjazzig sein: die Revue ist prall gefüllt. Am Ende jubelt das Publikum. Dornröschen ist spätestens in Eggenfelden aufgewacht. (Barbara Sagstetter, Passauer Neue Presse, 21. April 2013) Wahrlich ein Operetten-Juwel Lange galt das Werk, das Beer mit gerade einmal 25 Jahren schrieb, als verschollen, nachdem es die Nationalsozialisten von allen Theaterprogrammen verbannt hatten. Dabei ist diese Operette ein Juwel, das alles hat, was eine Operette ausmacht: betörende Liebeslyrik, Schwung und Wortwitz. Als Regisseurin und zugleich in der Hauptrolle als Zuza konnte Intendant Karl M. Sibelius die bekannte Sopranistin Patricia Nessy gewinnen. Sie glänzte am Freitag in dieser Doppelrolle, sprühte bei der Premiere vor Spielwitz, zeigte ein beeindruckendes gesangliches Können und inszenierte das Werk zusammen mit Johannes Bauer, Valeria Müller-Kiraly und Milena Milenova (beide Choreografie) ideenreich, beschwingt und bunt, dass es eine wahre Freude war. (...) Das Ballett des Wiener Operettensommers und Tänzerinnen und Tänzer von der Ballettschule Hemala-Fischer sowie der Chor des Theaters an der Rott vervollständigen eine perfekte Inszenierung, die durch glänzende Ideen überrascht. So ist das Bühnenbild von Markus Windbacher ganz in Schwarz und Weiß gehalten, im Kontrast dazu die farbenprächtigen Kostüme der polnischen Trachten. Mitten im Stück wird dann in Manier einer Broadway-Revue gesteppt, die Musik swingt. Das aber passt zu dem beschwingten Stil der Polnischen Hochzeit ganz hervorragend und irritiert keinesfalls. Fazit: Dass die Polnische Hochzeit so lange in der Schublade verstaubte, hat sie absolut nicht verdient – zumal wenn sie so hervorragend inszeniert wird wie in Eggenfelden. Dieses Stück ist ein absolutes Muss für jeden Operetten-Fan! (Holger Becker, Wochenblatt – die Zeitung für alle, 23. April 2013) Kukuruz und Zwetschgenwein - Wiederentdeckung von Joseph Beers „Polnischer Hochzeit“ (...) Patricia Nessy verkörpert die Haushälterin treffend als widerspenstige Wildkatze, die mit Gesang, Spiel und vor allem Tanz die meisten ihrer Kollegen deutlich übertrifft. (...) Gipfelpunkt ist neben dem mitreißend inszenierten Finale des 2. Aktes das Katzenaugen-Duett von Suza und ihrem Geliebten, welches sich als Hymne auf ihre Verschlagenheit entpuppt. Dass sich dabei das abgewirtschaftete Schloss in eine Revuebühne verwandelt, auf der Suza inmitten von Revuegirls zu steppen beginnt, trifft den Kern der Komposition, die sich vor allem hier der Gattung Musical geschickt anzunähern weiß. (...) Das Verdienst für die deutsche Erstaufführung der „Polnischen Hochzeit“ und des damit verbundenen finanziellen Risikos kann dem Theater an der Rott gar nicht hoch genug angerechnet werden. Dass es damit in die Rezeptionsgeschichte eingehen wird, steht so gut wie fest. (Thomas Kuchlbauer, theatertogo.wordpress.com, 20. April 2013)