Werk

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PLEYEL Ignaz Joseph

Trio in G-Dur B. 446 für Violine, Violoncello und Klavier

Besetzung
Trios (Zwei Streicher und Klav. / Cemb. / Git.)
Bestell-Nr.
DM 1439
Herausgeber
John F. und Virginia F. Strauss
ISMN
979-0-012-20196-0

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Beschreibung

Das G-Dur-Trio ist ein elegant angelegtes und formal innovatives Werk und erinnert daran, dass die klassischen Formen und ihr zugehöriges Vokabular während der Ära von Pleyels Zeitgenossen Haydn und Beethoven großteils experimentell waren. Eine grandiose Eröffnungsgeste grenzt Formteile voneinander ab und bietet dem ganzen ersten Satz zugleich einigendes motivisches Material. Die absteigende Tonleiter leitet sowohl die erste als auch die zweite Themengruppe ein, tritt triumphierend nach einem Kadenztriller auf, um die Tonart D-Dur zu festigen, wird zu Beginn der Durchführung fortissimo in Oktaven in B-Dur präsentiert und tritt zuletzt in G-Dur zu Beginn der Coda auf. Zwischen diesen motivischen Säulen spinnt Pleyel ein Netz variierter Melodien, die in der Durchführung und Coda innovativ neu geordnet werden und den Komponisten so als souveränen Meister der Sonatenform in Erscheinung treten lassen. Der zweite Satz basiert auf dem populären schottischen Volkslied "The lea-rig", das zuvor schon von Joseph Haydn arrangiert worden war.

Rezension

Pleyel hat sein Studium bei Vanhal begonnen. Aber dieser wurde anscheinend Opfer einer Depression und schickte seinen jungen Schüler zu Joseph Haydn. Pleyel war eine komplizierte Persönlichkeit - von  Geburt Österreicher, zugeheirateter Strassburger, Londoner zu Beginn der Revolution, Pariser am Ende seines Lebens, fruchtbarer Komponist (manche schreiben ihm sogar die Musik der Marseillaise zu), Klaviererzeuger, Konzertveranstalter, Verleger. Unter seinen 48 Trios mit Klavier hier dasjenige, das von Rita Benton unter der Nummer B446 aufgezählt wird (1794). Wie bei seinem Bruder B 447 ist das Finale ein Rondo auf das Thema eines schottischen Liedes, Erinnerung an den Aufenthalt jenseits des Ärmelkanals unseres reisenden Musikers. Hier haben wir das Scharnier zwischen Haydn und Beethoven. (Alain Paris, LA LETTRE MUSICIEN No. 442, 1/2014)